Freitag, 22. März 2019

Gedichte von der Insel / Island poetry







In mir bewegen sich Welten, Wellen.
Ganze Berge reisen in mir vor sich hin.
Die Wolken meiner Existenz werfen exquisite Schatten
und ich bin betört von der Schönheit meines eigenen Versagen.
Wieder einmal schleudert mich das pure Angesicht der Erde
zurück auf meine Füße und
ich schwitze unter ihrem Blick,
ohne die meine Arme zu erheben,
so als könnte ich ihr doch etwas anbieten -
einen Dienst, eine Tat, mein Vergehen.

Wieviel Kraft es mich kostet,
so einfach zu leben,
wie jene Menschen.
Sie arbeiten, indem sie pflanzen und ernten und kochen.
All ihre Entschlossenheit fließt in diesen, kleinen Ort.
Wie oft sprach ich schon von meiner Bewunderung für sie.
Sie sind ein gänzlich unerreichbares Ideal
und doch komme komme ich ihnen von Zeit zu Zeit nahe,
nur um zu merken,
ich bin nicht wie sie.
Ich bin der Teufel auf zwei Beinen,
meine zarten Philosophenhände umfassen die steinerne Schale
klaren Weihwassers.

Als ob ich stetig um Hilfe schrie,
so komme ich mir vor.
Nur der Respekt vor jenen Höchsten,
welche unsere Gesellschaft als so arm erachtet
lässt mich hoffen in meinen Qualen;
und das obwohl ich weiß, dass
ich heute nicht sein kann wie sie.

Doch hoffentlich lerne ich,
mich selbst zu lieben,
denn allein
bin ich nicht.

german poetry illustrated by pictures from time spent on the island of La Palma / Canaries, Feb 2019

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